Das Bett neu beziehen, die Pflanzen giessen, mit dem Hund spazieren gehen oder jemanden beim Einkauf begleiten, aber auch miteinander Zeit verbringen oder einen Jass klopfen: kleine Arbeiten, dank denen ältere Personen länger im gewohnten Daheim bleiben können und nicht vereinsamen. Aber auch Junge sollen profitieren können: Zum Beispiel, wenn jemand die Blumen giesst oder den Briefkasten leert während der Ferien. Genau dies ermöglicht KISS: Nachbarschaftshilfe für Jung und Alt. Tandems, bestehend aus Gebenden und Nehmenden, erbringen die gewünschten Dienstleistungen ganz nach dem Motto KISS – Keep it small and sim-ple (Halte es klein und einfach). Der Gebende kann sich danach die geleisteten Stunden gutschreiben lassen, dem Nehmenden werden sie abgebucht. «Kiss ist die vierte geldfreie Vorsorgesäule», sagt Judith Schreyger, die Oftringer Präsidentin des im Oktober 2018 gegründeten Vereins. Neben AHV, Pensionskasse und freiwilligen finanziellen Ansparungen in der dritten Säule sieht sie die Nachbarschaftshilfe KISS als die vierte Vorsorge-Säule. Im Herbst dieses Jahres soll die Genossenschaft KISS Wiggertal (Aargau) aus dem Verein hervorgehen. Ab dann können sich Gebende und Nehmende im Raum Oftringen finden und sich gegenseitig unterstützen.
Artikel des Zofinger Tagblatt vom 11.03.2019